So oder ähnlich heißt ein Satz, der nicht nur uns und unseren Kunden schon das ein oder andere Mal durch den Kopf gegangen ist.

So kann gerade in den ersten Jahren der Unternehmensgründung der Kapitalbedarf meist noch nicht vollständig durch den Cash Flow des Unternehmens gedeckt werden. Der findige Unternehmen muss sich daher auf die Suche nach passenden Finanzierungsmöglichkeiten und Investoren machen. Dabei ist es entscheidend für die jeweilige Entwicklungsphase die passende Finanzierungsform zu finden.

Nachfolgend werden wir die typischen Lebensabschnitte eines Start-ups und die jeweiligen Investitionsphasen betrachten. Je nach Phase bieten sich unterschiedliche Finanzierungsmodelle für den Jungunternehmer an.

I Seed-Phase

An der Schwelle zur Gründung, in der Seed-Phase, ist der Kapitalbedarf noch vergleichsweise niedrig. Geld wird hier vor allem für die Entwicklung der Geschäftsidee gebraucht. Die Höhe des Kapitalbedarfs ist jedoch entscheidend vom Unternehmenstyp abhängig.

Bei der Finanzierung wird wesentlich zwischen Eigen- und Fremdkapital unterschieden. Am Anfang muss ein Unternehmen vor allem an Eigenkapital gelangen bevor es an Fremdkapital, wie etwa in Form von Krediten, denken kann.

Bei den weniger forschungsintensiven Vorhaben wird zu Beginn das nötige Startkapital meist durch den Entrepreneur selbst bzw. Familie und Freunde bereitgestellt. Aber auch die öffentliche Programme wie „ERP-Kapital für Gründung“, „ERP-Gründerkredit – StartGeld“ oder ERP-Gründerkredit – Universell kommen unter Umständen schon in Frage. Auf Landesebene organisiert, lohnt sich auch die Existenzgründungsberatung.

Bei forschungsintensiven Vorhaben kommen vor allem öffentliche Zuschüsse oder etwa Gelder in Frage. Auch das Förderprogramm EXIST, ein Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), ist für forschungsintensive Gründer von Bedeutung.

Von Bedeutung sind in dieser Phase auch schon die Business Angels. Häufig handelt es sich hierbei um erfahrene Unternehmer und Manager die sich nicht nur finanziell am Unternehmen beteiligen sondern auch ihre Erfahrungen und Kontakte einbringen können.

Für die notwendige kostengünstige Infrastruktur sorgen außerdem Gründerzentren beziehungsweise Inkubatoren wie zum Beispiel Y-Combinator (Berlin) oder auch regionale Inkubatoren wie Startplatz (Köln).

Grundsätzlich gilt jedoch, dass in dieser Phase die Kapitalbeschaffung, ob Eigen- oder Fremdkapital, noch relativ schwierig ist da das Risiko als relativ hoch eingeschätzt wird. Daher gilt: Je sorgfältiger geplant und dokumentiert das Vorhaben (Stichwort: Businessplan), desto besser können potentielle Geldgeber überzeugt werden (Elevator Pitch).

Auch können manche Crowdfunding Plattformen eine Kapitalbasis schaffen. An dieser Stelle ist insbesondere Startnext.de zu nennen, die erste deutsche Crowdfunding-Plattform,

Auch Leasing kann eine Option sein um die Eigenkapitalbasis zu schonen.

II Start-Up-Phase

Steht die Idee fest und ein erstes Konzept liegt auf dem Tisch geht es in die Start-up-Phase. Hier geht es darum ein marktreifen Produkt- beziehungsweise Dienstleistungsangebot zu erstellen. Das Unternehmen wird damit offiziell gegründet. Für die weitere Gewinnung von Geldern geht es nun darum das Konzept weiter auszubauen und einen ausgereifteren Finanzplan aufzustellen.

Grundsätzlich wird hinsichtlich der Finanzierung zwischen Innen- und Außenfinanzierung unterschieden. Die Innenfinanzierung wird aus dem laufenden Geschäftsbetrieb bestritten und ist meist weniger umfangreich. Wesentlich bedeutender ist daher die Außenfinanzierung die sich auf Eigen- und Fremdkapital sowie hybride Formen stützt. Da das Risiko immer noch vergleichsweise hoch ist, kommt es vor allem auf Eigenkapital an. Diese Basis gilt es zudem entscheidend zu verbessern, wenn Fremdkapital angezogen werden möchte.

Die Förderungsprogramme auf Stadt- und Landesebene konzentrieren sich vor allem auf Realtransfers wie die Bereitstellung von Infrastruktur, Beratung und Gründercoaching während jene auf Bundesebene stärker die Finanzierung, in Form von Bürgschaften oder Eigenkapital-Hilfe- und -Beteiligungs-Programmen, fokussieren. Der schon eingangs erwähnten Kreditanstalt für Wiederaufbau und ihren Programmen kommt eine herausragende Bedeutung zu, genauso wie dem High-Tech-Gründerfond, der Anteile am Unternehmen erhält.

Neben Finanzierungsprogrammen und Realleistungen stehen hier auch nicht-staatliche Stellen wie Venture Capital-Gesellschaften zur Verfügung. Diese wirken über Anteilsrechte, entweder aktiv oder still, mit. Es sollte allerdings auch beachtet werden, dass mit der Beteiligung von Venture Capital auch Fremdbestimmung einhergeht.

Auch Crowdfunding, eine Form der Beteiligungsfinanzierung, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Plattformen geben Entrepreneurn die Möglichkeit ihre Projekte vorzustellen um diese mit der direkten Hilfe von vielen Menschen zu unterstützen. Außerdem einen Blick Wert: Seedmatch und Companisto.

III Emerging-Growth-Phase

Nach der Gründungsphase, dem Abschluss der Seed- und Start-up-Phase, sind die Erfolgsaussichten für das Unternehmen besser absehbar. Sind diese gut, muss das Unternehmen nun versuchen möglichst schnell eine kritische Größe zu erreichen um nachhaltig Gewinn zu erzielen. In dieser Phase steigt der Kapitalbedarf zwar signifikant, das Erreichen der Gewinnschwelle erleichtert jedoch auch den Zugang zur Fremdfinanzierung.

In diesem Lebensabschnitt kommt insbesondere dem Beteiligungskapital, wie in Form von Venture Capital, eine besondere Bedeutung zu. Da neben der Kapitalleistung auch oft Managementleistungen bzw. ein Wissens- und Informationstransfer mit der Beteiligung einhergeht spricht man daher auch vom sogenannten „Smart Money“. Wie zuvor schon angesprochen, ist die Beteiligung allerdings auch mit Informations-, Kontroll- und Mitbestimmungsrechten verbunden und dem Unternehmer daher bewusst sein bei der Entscheidungsfindung für eine Venture-Capital-Gesellschaft. Auf der anderen Seite sollte bei der Wahl angestrebt werden, dass dieser nicht nur als reiner Kapitalgeber fungiert sondern vielmehr die Stellung eines Gründungspartners inne hat.